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8. Januar 2011

Stadtmeisterschaft Großbottwar

RIO KICKER erleben Debakel

Es gab einige, die insgeheim darauf gehofft hatten, daß wir in diesem Jahr die Stadtmeisterschaften endlich gewinnen würden. Am Turniertag kam jedoch schnell die Ernüchterung, da sich dieses einst so sympatische Turnier trotz eindeutiger Turnierregeln in eine "Aktiven"- Veranstaltung entwickelt hatte.

 

Wir möchten es uns ersparen, wie schlecht wir teilweise gespielt haben. Wir möchten auch nicht darüber hadern, wie wir von einigen Schiedsrichtern übel verpfiffen wurden (wer das nicht glaubt, darf gerne einige sehr unschöne Videoszenen anschauen, in denen unsere Spieler reihenweise ohne Reaktion des Schiris zusammen getreten wurden...)

 

Deshalb in Kurzform die Ergebnisse:

 

RIO KICKER - Weingut Bruker 2:1 (unsere Torschützen: Martin und Roger)

 

RIO KICKER - Klaus & Co 1:2 (unser Torschütze: Uwe)

 

RIO KICKER - La Passione 2:2 (unsere Torschützen: Danny und Ingo)

 

RIO KICKER - Die Aufrechts 1:2 (unser Torschütze: Martin)

 

La Piazetta - RIO KICKER 2:0

 

Steel Automotive - RIO KICKER 2:0

 

RIO KICKER - Allianz Thomas Titze 2:1 (unsere Torschützen: Egon und Dennis)

 

Somit hatten wir bei diesem "Hobby-Turnier" den 6. Platz (von 8 teilnehmenden Mannschaften) belegt.

Kommentar

Seit diesem Turnier ist bei den RIO KICKER nichts mehr so, wie es vorher war. Wir waren mit viel sportlichem Ehrgeiz angetreten und haben gegen haufenweise aktive Spieler teils fair, teils unfair unsere fußballerischen Grenzen aufgezeigt bekommen. Das ist an sich kein Problem. Wie wir jedoch auf diese Situation reagiert haben, war meiner Meinung nach unterirdisch. Wir haben zu diesem Zeitpunkt leider völlig vergessen, daß wir ein Team sind und nicht nur zufällig die gleichen Trikots tragen.

Eigentlich sollten diese Turniere nur eine nette Randerscheinung sein. Wir haben uns an diesem Tag stattdessen gegenseitig zerfleischt. Wo war die Stimme der Vernunft, als ein Mitspieler kurz vor Schluß ein Gegentor verschuldet hat und uns dadurch um den Sieg gebracht hat? Haben wir ihn getröstet? Nein, wir haben auf ihn eingedroschen. Und dann waren da Mitspieler, die eigentlich nur zum Zuschauen gekommen waren. Wir haben sie in unserem falschen Ehrgeiz links liegen lassen. Heute trauern wir ihnen sonntags nach, weil sie nicht mehr da sind. Wir waren teilweise total übermotiviert und haben unser eigentliches Ziel - einfach Spaß zu haben - dabei aus den Augen verloren. Grüppchenbildung, Getuschel hinter vorgehaltener Hand, gegenseitiges Angiften - was war nur in uns gefahren? Da auch ich mich nicht aus der Verantwortung nehmen möchte, kann ich nur sagen, daß ich mich für unser Verhalten schäme. Ich glaube nicht, daß wir uns einfach mit dem Frust über die reichlichen Niederlagen an diesem Tag herausreden können. Es muß uns klar sein daß dieser Tag weitreichende Konsequenzen für unsere mittlerweile fast 6 Jahre währende Gemeinschaft hatte.

Aber war es wirklich nur dieser eine Tag oder war es letztendlich nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte? Schon seit längerer Zeit lässt sich feststellen, daß unsere Vorstellungen vom Miteinander immer weiter auseinander driften. Da ist zum einen der "Generationenkonflikt". Gerade wir Älteren merken Jahr für Jahr deutlicher, wie das Leistungsvermögen nachlässt. Die jungen Spieler stehen dagegen inzwischen in der "Blüte ihrer Jahre". Dies führt zu Konflikten. Die Schere zwischen jung und alt geht immer weiter auseinander. Die Toleranz gegeneinander lässt häufig zu wünschen übrig.

Zum anderen schwelt natürlich nach wie vor die unterschiedliche Auffassung zum Thema Ehrgeiz. Da gibt es Spieler, für die der sportliche Erfolg absolut vorrangig ist. Wenn sie auf den Platz gehen, dann um zu gewinnen. Andere wiederum sehen das "Miteinander", das "Spaß haben" als Grund für ihre sonntäglichen Aktivitäten an. Auch hier ist der Konflikt bereits vorprogrammiert. So kommt es immer wieder vor, daß Spieler, mit geringeren spielerischen und körperlichen Fähigkeiten von den "Kampfsäuen" auf dem Platz runtergeputzt werden. Daß auch diese Spieler im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, das Beste zu geben, wird dabei leider vernachlässigt.

Und so ist es mittlerweile so gekommen, wie es kommen musste. Die Anzahl der Spieler hat sich dramatisch verringert. Wir haben sonntags teilweise Probleme, überhaupt einen Trainingsbetrieb zusammen zu bekommen. Spielchem mit 3 gegen 3 sind an der Tagesordnung. Wenn unsere jungen aktiven Spieler Saison haben, wird es noch schwieriger. Dennoch ist es erfreulich, daß es nach wie vor ein paar Hartnäckige gibt, die sich das sonntägliche Vergnügen nicht nehmen lassen.

Ich persönlich habe den Entschluß getroffen, daß ich zwar an keinem Turnier mehr teilnehmen werde. Diese Zeit ist für mich vorbei und bei der momentanen Besetzung wird es vermutlich auch keine Turniere mehr geben...

Warum ich unsere Homepage wieder aktiviert habe? Keine Ahnung. Mir ist einfach danach. Vielleicht ist es eine Trotzreaktion. Vielleicht möchte ich auf diese Art und Weise demonstrieren, daß die RIO KICKER noch nicht tot sind. Zumindest glaube ich inzwischen wieder daran.

Wie es weitergeht? Ich werde so oft es mir möglich ist versuchen, sonntags auf unserem kleinen Platz mein Tor so gut wie möglich zu hüten. Unsere eigenen Kids werden größer und vielleicht sind wir Alten in 3-4 Jahren noch so fit, daß wir mit Ihnen gemeinsam spielen können, ohne Angst vor Verletzungen bei den Jungs haben zu müssen.

Wenn bis dahin dann wieder  mal nur 5-6 Spieler da sind, werde ich davon träumen, wie damals eine an sich wunderschöne Sache begonnen hat, wieviel Spaß wir gemeinsam (auch außerhalb des Spielfelds) hatten, wie wir uns früher der Verantwortung für das Funktionieren unserer RIO KICKER bewusst waren und wie schade es eigentlich ist, daß man die Zeit nicht anhalten kann...

Euer Franz